44 bis 100
27.11.2023Noch 44 Wochen bis zum 100jährigen Gründungsjubiläum der REFA am 30.09.2024!
REFA-Methodenlehre des Arbeitsstudiums – Kostenrechnung/Arbeitsgestaltung
REFA wird häufig als Synonym für die Methode der Zeitaufnahme verwendet. Dieser markenprägende Teil der REFA-Methodenlehre hat seine uneingeschränkte Berechtigung. Er repräsentiert natürlich nicht die Breite der REFA-Methoden. Ein Schwerpunkt der REFA-Methodenlehre ist die Arbeitsanalyse und Verbesserung des Istzustandes, ein weiterer die Gestaltung zukünftiger Arbeitssysteme (Um- und Neuplanung von Arbeitsplätzen, Arbeitsbereichen und kompletter Arbeitssystem). Unter dem Einfluss der Systemtechnik, die als System eine Gesamtheit von Elementen und deren Beziehung versteht, entstand der Begriff des REFA-Arbeitssystems. In der Konsequenz entwickelte REFA die 6-Stufen-Methode der Systemgestaltung. Diese 6-Stufen-Methode kann sowohl auf die Neuentwicklung noch nicht vorhandener Systeme als auch auf die Rationalisierung bestehender Systeme Anwendung finden. Neben der Sicherung humanitärer Ziele steht gleichberechtigt die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit im Fokus der REFA-Systemgestaltung.
Mit der Kostenrechnung schließt REFA eine häufig in der Praxis festzustellende methodische Lücke zwischen den Technikern und den Kaufleuten. Die REFA-Kostenrechnung zielt vorwiegend auf die Vor- und Nachkalkulation sowie die Planung und Überwachung von Rationalisierungsmaßnahmen oder Um- und Neuplanungen ganzer Systeme (Wirtschaftlichkeitsrechnung). In diesem Sinne ist die REFA-Kostenrechnung ein Hilfsmittel für die Arbeitsgestaltung, um Systemveränderungen betriebswirtschaftlich zu bewerten und zu beurteilen. Nicht zuletzt ist die Kostenrechnung notwendig, um die Produktivitätsbetrachtungen von einem Mengen- und Zeitbezug auf einen Kosten- und Leistungsbezug erweitern zu können.
Autor: Dr. Andreas Dikow (REFA-Ingenieur; European Industrial Engineer) Quelle: REFA-Methodenlehre des Arbeitsstudiums; Teil 3 Kostenwesen; Carl Hanser Verlag München; 7. Auflage 1985)
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