84 bis 100

Noch 84 Wochen bis zum 100jährigen Gründungsjubiläum der REFA am 30.09.2024!

Verlustzeit

Verteilzeit (früher Verlustzeit) ist der Zeitbedarf, der durch ungeplante, zusätzliche Tätigkeiten, Störungen oder Wartezeiten (sachlich begründete Verteilzeit/Verlustzeit) oder durch mitarbeiterverursachte Unterbrechungen (persönlich begründete Verteilzeit/Verlustzeit) begründet ist. „Die Erfahrung lehrt, dass eine Arbeit nicht immer ungehemmt ihren Fortgang nimmt, dass also Störungen verschiedener Art auftreten. Die dafür verwendete Zeit ist für die reine Auftragsarbeit verloren, man nennt sie daher Verlustzeit. Verlustzeit ist diejenige Zeit, die sich unregelmäßig auf die einzelnen Arbeitsgänge verteilt (Anm.AD: daher neu Verteilzeit genannt) und deren Dauer von den jeweiligen Betriebsverhältnissen und von der Werkstattorganisation abhängt.“ [Erster REFA Buch, Beuth Verlag GmbH 1928; S.16]

Die Verteilzeitniveaus (ausgedrückt in der Höhe der praktisch notwendigen Verteilzeitzuschläge) sind somit auch ein Ausdruck der Organisationsgüte und des Qualitätsniveaus der betrieblichen Prozesse (Störanfälligkeit der Maschinen/Werkzeuge, IT-Systeme; Qualität der eingesetzten Materialien/Komponenten, Eignung und Disziplin der Mitarbeiter…). „Es ist von größter Wichtigkeit, die Verlustzeiten, insbesondere im Bereich der Reihen- und Massenfertigung richtig zu erfassen, denn eine noch so genaue Grundzeitermittlung kann durch einen falschen Verlustzeitzuschlag über den Haufen geworfen werden. Man möge sich nur vorstellen, dass z.B. ein Unterschied im Verlustzeitzuschlag von 5% einem jährlichen Arbeitsausfall von über einem halben Monat entspricht.“ [Erster REFA Buch, Beuth Verlag GmbH 1928; S.17] Vermutlich wissen manche Unternehmen heute nicht, welche Verluste täglich entstehen! Andere sind erschrocken, wenn aus REFA Verteilzeitanalysen Verteilzeitzuschlage von 20% und mehr transparent werden.

Autor: Dr. Andreas Dikow (REFA-Ingenieur; European Industrial Engineer)

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